Freitagabend, 42,195 Kilometer, 42 Leichtathleten der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen und ein Ziel: die Marathonstrecke gemeinsam in unter 2:20 Stunden laufen – Lippischer Rekord. Hintergrund für diese Aktion war ein Schicksalsschlag, den einen unserer Athleten getroffen hat: Max Pamp. Aufgrund eines Gendefekts hat sich das Leben des 16-Jährigen über Nacht verändert und er sitzt vom Bauchnabel herunter gelähmt im Rollstuhl. Dabei war es sein Ziel, die wohl härteste Strecke in unter 2:20 Stunden zu laufen. Genau das haben vergangenen Abend schließlich zahlreiche Mitglieder:innen des Vereins übernommen, um ihrem Teamkollegen diesen Traum stellvertretend zu erfüllen. Alle Infos zu dem vereinsinternen Laufevent und ob die Mannschaft die Zielzeit schaffte, verraten wir jetzt.
Spendenmarathon-Staffel für Max
2:20 Stunden über die 42 Kilometer ist eine Hausmarke und natürlich hätte das keiner von uns alleine geschafft. Daher haben wir nach dem Motto „gemeinsam sind wir stärker“ unsere Kräfte gebündelt und sind die Strecke Freitagabend während der Trainingszeit in 400 Meter-Abschnitten als XXL-Staffel gelaufen. Von 6 bis 54 Jahren waren aus allen Altersklassen Teilnehmer aus Lage und Bad Salzuflen dabei, die im Stadion Lohfeld Runde um Runde drehten – 105,5 an der Zahl. Jede davon musste im Schnitt in 1:20 Minuten gelaufen werden, um die Zielzeit zu erreichen. Und wie nicht anders bei diesem Zusammenhalt zu erwarten, haben die Athleten der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen das auch geschafft: Am Ende standen 2:15:34,7 Stunden auf der Stoppuhr.
Allerdings war die Zeit nicht das einzige Ziel, was wir uns gesteckt haben… Warum nicht aus einer Marathon-Staffel eine Spendenmarathon-Staffel für Max machen? Und so musste sich jeder für seine Runde einen Spender suchen oder sich selber mit einem Betrag seiner Wahl sponsern. Und was dabei herauskam, kann sich sehen lassen! Über 900 Euro haben die Mitglieder der LG für ihren Vereinskollegen erlaufen. Eine Summe, für die die Familie von Max einen speziellen Rollstuhl, der dem Teenager mehr Lebensqualität zurückbringen soll, sowie wichtige Umbauten im Garten, für deren Kosten die Krankenkasse nicht aufkommt, teilfinanzieren können.
Diese Läufer und Läuferinnen haben die Bahn gerockt
Ganz klar: Jede Athletin und jeder Athlet haben die Bahn bei der XXL-Staffel gerockt, doch die eine oder andere Person ist aufgrund zahlreicher Runden oder toller Zeiten ganz besonders hervorgestochen. So beispielsweise Luana Meyer (Jahrgang 2009), die sage und schreibe vier Mal die ganze Strecke lief und die beste davon in 1:21,95 Minuten. Von unseren jüngeren Mitgliedern darf natürlich auch nicht Paul Theo Eickmeyer unerwähnt bleiben. Der Sohn von Vorstandsmitglied Cord lief nicht, sondern rannte die 400 Meter in einer Wahnsinnszeit von 1:09,43 Minuten und ließ dabei so manch einen erwachsenen Herren alt aussehen.
Unsere „Kleinen Helden“ waren jedoch nicht die einzigen, die Eindruck hinterlassen haben, auch unsere Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben während des Spendenmarathons ordentlich Gas gegeben. Lisa Hertranft war die schnellste Frau in 1:09,29 Minuten und lief insgesamt drei Runden. Dicht gefolgt von Tonia Arning und Josefine Welscher. Bei den Männern sorgten dagegen Kevin Ostermann und Fynn Hülsiggensen mit Zeiten weit unter 60 Sekunden für Aufsehen und zogen die durchschnittliche Zeit ordentlich herunter – und das, obwohl sie am heutigen Samstag noch einen Wettkampf vor sich haben.
Blicken wir einige Jährchen weiter zu den LG Masters ist zu erkennen, dass sich auch unsere Senioren nicht ausgeruht haben. Tim Wiemböker, Andre Funke, Daniela Kaske-Mehlich, Jutta Eickmeyer, Tina Wöhrmann, Anja Kanne, Vanessa Funke und Kai Bieler sind ebenfalls einige Runde gelaufen. Fazit: In dem Alter sind die 400 Meter allerdings noch schlimmer als vor 10 oder 25 Jahren Jahren.?
Der LG-Vorstand läuft mit
Während des Spendenmarathons für Max haben sich natürlich nicht nur die Athleten der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen gequält, auch die Vorstandsmitglieder haben direkt am Anfang Gas gegeben. Cord-Henrik Eickmeyer, Sven Obenhaus, Sarah Budde und Ulrich Ratsch sind die ersten vier Stadionrunden nacheinander insgesamt in 4:35,81 Minuten angegangen und haben damit einen ersten wichtigen Schritt Richtung der Zielmarke von 2:20 Stunden gemacht. Und der fünfte im Bunde, zweiter Vorsitzende Dieter Rochow, hat im Ziel schließlich dafür gesorgt, dass alles mit rechten Dingen zuging – Athleteneinteilung, Stoppuhr und Koordination liefen wie am Schnürchen.
Dank der Zusammenarbeit aller sowie dem Engagement unserer Athleten und ihrer Eltern wurde der Spendenmarathon für Max somit nicht nur zu einem tollen Event, welches nach dem langen Trainingsausfall aufgrund der Coronapandemie zeigte, wie schön das Vereinsleben in der LG ist, sondern es hat auch mal wieder bewiesen, dass jeder Einzelne von uns etwas bewegen kann – und das schon mit einem einzigen 400 Meter-Lauf.
Falls ihr noch nicht für Max gespendet haben solltet und das noch tun wollt, um ihn und seine Familie zu unterstützen, könnt ihr das auch ganz einfach hier über die Spendenkampagne auf „gofundme.com“ tun.