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Wir trauern um Günter Stock

Januar 6, 2023

Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Günter Stock. Unser Ehrenmitglied und Gründer der LG Bad Salzuflen ist am 31.12.2022 nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von 89 Jahren von uns gegangen. 

Günter, geboren am 04.06.1933, lebte ein Leben für den Sport. Seit 1948 fühlte er sich zur Leichtathletik hingezogen. Seine sportliche Karriere begann er jedoch als Fußballer. Von 1940 bis 1968 spielte er von der Schülermannschaft bis zur 1. Mannschaft Fußball beim TuS Bexterhagen. Aber in den Sommermonaten stand für ihn die Leichtathletik an erster Stelle. Seinen größten Erfolg feierte er mit einem dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften im Fünfkampf.

Günter, von 1963 bis 1979 auch zweiter Vorsitzender des TuS Bexterhagen, gründete 1962 die Leichtathletikabteilung des TuS. Die Abteilung wuchs schnell und so mussten bessere Trainings- und Wettkampfbedingungen als die, die der Fußballplatz in Bexterhagen bot, gefunden werden. 1968 zog es die Bexterhagener Leichtathleten nach Bad Salzuflen an die Waldstraße. Dort fanden sie gute sportlichen Rahmenbedingen mit einer Rundbahn (4 Bahnen) und einer Trainingsgemeinschaft mit der Leichtathletikabteilung des TuS Bad Salzuflen. Erfolge stellten sich schnell ein. Unter Günters Leitung konnten über die ganzen Jahre schon vordere Platzierungen bei regionalen und nationalen Meisterschaften gefeiert werden. 1970 folgte dann der ELV Ehrsen als dritter Partner. Das Interesse an der Leichtathletik in Bad Salzuflen war geweckt, die steigenden Mitgliederzahlen veranlassten Günter über eine Leichtathletikgemeinschaft (LG) nachzudenken. Und 1972 war es dann soweit. Fast alle Leichtathletikabteilungen der Bad Salzufler Vereine schlossen sich der LG Bad Salzuflen an. Die siebtälteste LG in Deutschland war gegründet. Weitere regionale, nationale und internationale Erfolge stellten sich in den nächsten Jahren ein. Günter ging immer als treibende Kraft voraus: als Chef, Trainer und Kampfrichter.

2013, nach über 40 erfolgreichen Jahren der LG Bad Salzuflen, fusionierte die LG Bad Salzuflen mit der LG Lage-Detmold, der ältesten LG Deutschlands. Eine neue Epoche brach an. Heute starten die beiden traditionsreichen LGs unter unserem Namen der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen und sind nach wie vor die älteste Leichtathletikgemeinschaft in Deutschland.

Günters Wirken und Engagement war nicht nur auf seine LG fokussiert. Er war erfahrener Kampfrichter und engagierte sich auch für die gesamte lippische Leichtathletik. Bereits 1972 nahm Günter als internationaler Schiedsrichter für Wurf- und Stoßwettbewerbe an der Vorausscheidung zu den Olympischen Spielen 1972 in München teil, woran es letztendlich nur an der zweiten Fremdsprache scheiterte um dann in München dabei zu sein. Kampfrichtertätigkeit bei vielen nationalen und internationalen Wettkämpfen folgte.

Sein großes Interesse als Kampfrichter galt der elektronischen Zeitmessung. 1995 schaffte er die erste elektronische Zeitmessanlage für die Leichtathleten im Kreis Lippe an. Diese Anlage konnte nun allen Vereinen für Ihre Veranstaltungen zur Verfügung gestellt werden. Die Konkurrenzfähigkeit der Leichtathletik im Vergleich zu anderen Sportarten lag Günter immer am Herzen. Bis ins hohe Alter von 82 Jahre fühlte er sich für Pflege und Wartung der Anlage verantwortlich, bevor er diese Aufgabe in jüngere Hände gab.

In unterschiedlichen Funktionen war Günter zeitlebens maßgeblich an den Erfolgen der lippischen Leichtathletik beteiligt. Er war Sportwart der Kreise Detmold und Lemgo (1981 – 1995) und Leichtathletik- Ausschussvorsitzender der Kreise Detmold und Lemgo (1995-2001).

In den über 6 Jahrzehnten seines Wirkens hat er sich stets für das Allgemeinwohl der Menschen eingesetzt, was ihm die Hochachtung, Wertschätzung und Bewunderung vieler entgegenbrachte. Seine Schaffenskraft blieb natürlich nicht verborgen und er durfte viele Auszeichnungen entgegennehmen. Nicht alle können hier gelistet werden, aber stellvertretend seien erwähnt: jeweils Silberne- und Goldene Ehrennadel des Fußball u. Leichtathletikverbandes Westfalen, des Westdeutschen Leichtathletik Verbandes, des Deutschen Leichtathletik Verbandes, des Kreissportbundes, die Kampfrichterverdienstmedaille für 50 Jahre Kampfrichter als Obmann und internationaler Schiedsrichter, die Ehrenmitgliedschaft im TuS Bexterhagen und der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen, den Hans-Rübenstrunk-Gedächtnispokal, die Hans-Krekeler-Medaille sowie das Bundesverdienstkreuz.

Günter war seit 1957 mit seiner Frau Gertrud verheiratet und hatte mit Helmut, Theda und Dirk drei Kinder, Enkel- und sogar bereits Urenkelkinder. Er war gelernter Starkstromelektriker und 40 Jahre bei der Gildemeister AG (Bielefeld) beschäftigt, zuletzt als Abteilungsleiter. 1992 ging er in den Ruhestand.

Günter vermochte mit seiner herzlichen Art alle auf dem Sportplatz zu begeistern, ob als Trainer oder in einer seiner vielen anderen wichtigen Funktionen. Er hat die Leichtathletik nicht nur in Bad Salzuflen sondern auch in ganz Lippe nachhaltig geprägt. Wir müssen Abschied nehmen von einem Großen unserer Leichtathletik.

  1. „… schön Günter noch einmal im „Werrestadion“ in Lage bei den Lippischen Seniorenmeisterschaft erlebt zu haben, nun hast du die ewige Ruhe gefunden!“

  2. Ich bin seit 73 der Leichtathletik verfallen und bin seit 78 Kampfrichterin, Obfrau und Schiedsrichterin.
    Ich habe damals mit Günters Hilfe meine Eltern zum Kampfrichtern gebracht damit sie mir nicht immer an der Wettkampfstätte auf die Nerven gegangen sind. Musste dann aber die Kampfrichterausbildung gleichzeitig mit machen. Dieter Deneke und Günter waren damals die Ausbilder und es war kurzweilig und interessant. Vor allen Dingen die Anekdoten von den Olympischen Spielen, die Günter immer wieder einfließen lassen hat.
    Mit Günter konnte man super zusammenarbeiten. Er war auch „schuld“, dass ich bei den Senioren Europameisterschaften in Potsdam als Obfrau Ziel und elektronische Teitmesdung eingeteilt worden bin, weil er sich für mich gemeldet hat, als gefragt wurde, wer sich mit der Zeitmessanlage auskennt. Dadurch habe ich am vorletzten Wettkampftag den letzten Shuttlebus zur Kaserne verpasst und Günter musste mich abholen kommen. Ausschlaggebend für diese Verspätung war der 5000 M Lauf der M70-85.
    Der Ältedte Teilnehmer im Feld war so langsam, dass der Vshnarzt mit schwerem Gepäck fast die ganze Yteir gemütlich neben ihm hergehen konnte weil der Mann kurz vorm Kollabieren stand. Aber er war Euroameister. In der Klasse ist kein anderer gelaufen. Günter hat sofort nachdem er über das Kasernentelefon erreicht worden ist zugesagt, mich abzuholen.
    Die lange Leichtathletikzeit mit Günter, bei dem es keinen Unterschied gemacht hat, in welchem Verein man aktiv war, war eine gute, erfolgreiche und vertrauensvolle Zeit.
    Danke Tünnes!
    Da wo du jetzt bist, könntest du eine Hinmels-LG aufmachen. Kampfrichter stehen dir genug zur Verfügung!

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