Unsere Geschichte

Folge 4: Das 3. Jahrzehnt, die Erfolgsgeschichte setzt sich fort… (1983-1993)

April 23, 2023

Nach 20 Jahren war der Erfolg der LG ungebrochen. Die LG hatte leistungsmäßig Kontakt mit der nationalen Spitze. Im Jubiläumsjahr 1983 gab der Mehrkämpfer Eckhard Müller, ehemals TV Wattenscheid, am Werreanger sein Debut. Er sprang in diesem Jahr mit 2,13 m im Hochsprung und 14,71 m im Dreisprung Vereinsrekorde. Darüber hinaus verstärkte er den Trainerstab. Im gleichen Jahr belegte Robert Klauck bei den Deutschen Jugendmeisterschaften über 3.000 m in 8:31,35  Min. den 4. Platz belegt.

Weiterhin für positive Schlagzeilen sorgte Langstreckenläufer Dirk Sander durch hervorragende Zeiten und Berufungen in die Nationalmannschaft. 1984 gewinnt er über 25 km in 1:17,27 Min. die westdeutsche Meisterschaft und die Mannschaft mit Dirk Sander, Norbert Bollweg und David Lonner  wurde ebenfalls westdeutscher Meister. Der Sprinter Olaf Hampel verstärkte die LG und zusammen mit Thomas Kampmann, Constantin Christel und Raymond Schuller formte er eine 4 x 100 m-Staffel, die 1984 mit 40,90 sec. auf den dritten Platz bei den deutschen Juniorenmeisterschaften lief. Thomas Kampmann wurde über die 200 m-Distanz deutscher Jugend-Vizemeister in 21,9 sec.. Bei den Deutschen Marathonmeisterschaften belegten Brigitte Mühlisch, Annegret Hoppe-Schrahe und  Annemarie Stiegmann den zweiten Platz in der Mannschaftswertung.

Olaf Hampel, Raymond Schüler, Thomas Kampmann, Constantin Christel wurden in 40,90 sec. Dritte bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften (1986 wechselte Olaf Hampel sehr erfolgreich von der Laufbahn in den Eiskanal: Er wurde zweifacher Olympiasieger im Viererbob.)

1985 überquerte der Zehnkämpfer Stefan Kallenberg 2,00 m im Hochsprung und verbuchte im Zehnkampf hervorragende 7.375 Punkte. Mit dieser Punktzahl führt er souverän mit über 200 Punkten Vorsprung die ewige lippische Bestenliste an.

Doch dann mussten wir leider einen Knick in unserer Erfolgskurve akzeptieren, als die Trainer Wolfgang Steinke, Eckhard Müller und Klaus Riske zusammen mit den Sprintern und Mehrkämpfern nach Paderborn abwanderten. Es dürften dabei kleine hausgemachte Querelen ebenso eine Rolle gespielt haben wie die Verlockungen des großen Geldes, das ein Sponsor nach Paderborn pumpte.

1987 wurde Dirk Sander Deutscher Meister im 25 km-Straßenlauf in 1:18:05 Std. und lief im gleichen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften über 10.000 m in 28:21 min. auf den dritten Rang. Mit der Rückkehr des PSV Detmold unter das LG-Dach in 1988 begann die große Zeit des Stephan Herden. Der von Dietmar Benning trainierte Athlet wurde 1989 Deutscher Vizemeister der Jugend über 3.000 m und erhielt daraufhin eine Länderkampfberufung, die er mit der ausgezeichneten Zeit von 8:21,83 min. rechtfertigte.

Großen Trainingsfleiß zeigten auch die Sprinterinnen von Trainer Dieter Dargatz. Noch in der Jugendklasse wurden sie 1983 Deutsche Vizemeisterinnen über 4 x 200 m (Manuela Bergmann, Ulrike Voß, Michaela Schulze, Marion Kronsbein). Ihr erfolgreichstes Jahr war dann 1987, als sie bei den Deutschen Meisterschaften in gleicher Besetzung die 4 x 100 m 46,88 sec. liefen. 1985 begann auch der Stern von Silke Graeser zu leuchten, die  über 400 m  56,43 sec. und über 200 m 25,40 sec. lief. Das 4 x 400 m-Quartett Silke Graeser, Marion Kronsbein, Martina Strüßmann und Annette Pfitzner erreichte sogar den Endlauf der Frauenklasse und kam nach hervorragenden 3:38,98 min. ins Ziel. Nach langer Verletzungspause kehrte Silke Gräser mit schnellen 400 m-Zeiten zurück und wird zum Länderkampf gegen Großbritannien eingeladen. In den Einzeldisziplinen trug sich Annette Voß wiederholt in die Siegerlisten ein, über 100 m war sie mit 12,1 sec. fast genauso schnell wie ihre Schwester Ulrike mit  12,0 sec..

Martina Strüßmann, Ulrike Voß, Michaela Schulze, Manuela Bergmann 4 x 100 m in 46,88 sec.

Gemäß des Sprichwortes „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ erzielten in den 80er-Jahren auch die Söhne von Gründungsmitgliedern hervorragende Leistungen. Lars, der Sohn von Karin und Reinhard Gomann, sprintete 1987 die 100 m mit 10,7 sec. in der gleichen Zeit wie sein Vater und im Weitsprung überflügelte er ihn mit 7,47 m bei weitem. Auch Thorsten, der Sohn von Dieter Dargatz, überbot die Leistungen seines Vater. Über die lange Hürdendistanz lief er 53,29 sec., und 49,28 sec.  für die flache Stadionrunde. Im Hochsprung überquerte er 1,97 m.

Am Ende dieser bemerkenswerten Dekade trat 1991 ein junges Talent ins Rampenlicht, das in der Folgezeit zum Aushängeschild der LG werden sollte: Sven Grass. Er wurde, bestens betreut von Reinhard Gomann, Westfalenmeister der B-Jugend über 110 m Hürden in 14,33 sec. und mit dem 3. Platz bei den Deutschen Jugendmeisterschaften schafft er den Durchbruch in die deutsche Spitze. In seinem letzten Jugendjahr trumpft er noch einmal groß auf und wird über die 110 m-Hürden in persönlicher Bestzeit von 13,97 sec. deutscher Vizemeister in der A-Jugend.

Mit dem Ende des 3. Jahrzehntes haben dann aber auch leider viele erfahrene LG-Athleten ihre Karriere beendet. Es beginnt ein Umbruch. Die LG konzentriert sich nun verstärkt auf eine gezielte Nachwuchsförderung. Erste Erfolge stellen sich durch das Erreichen mehrerer westfälischer Mannschaftsendkämpfe ein. Die Schüler-C-Mannschaft rangiert 1991 in Gruppe 2 am Ende des Jahres auf Platz eins der deutschen Bestenliste. 1992 werden die A-Schüler westfälischer Vizemeister.

Nach langen Geburtswehen konnte 1990 endlich die Sporthalle II eingeweiht werden. Eine 60 m-Bahn mit einem strapazierfähigen Belag und eine vorzügliche Anlage für Weit-, Drei-, Hoch- und Stabhochsprung ermöglichen bis heute ein intensives Wintertraining.

Leider muss aber auch vermerkt werden, dass das Zuschauerinteresse am „Internationalen“ abnahm, weil Spitzenathleten ihre Zusagen nicht einhielten. Dies musste 1987 schmerzlich registriert werden. Doch die Verdienste der LG-Offiziellen um die deutsche Leichtathletik waren unbestritten. So erhielten beim Festakt zum 25 jährigen Bestehen der LG im Dezember 1988 der damalige 1. Vorsitzende Karl-Heinrich Peter und Dieter Dargatz die DLV-Ehrennadel in Gold. Helmut Flint, Carl-Heinz Reiche, Reinhard Gomann und Dr. Franz Drewes wurde sie in Silber überreicht. Und auch das Vertrauen des DLV in die Veranstaltungskompetenz der LG war ungebrochen. 1987 richtete die LG einen Junioren-Länderkampf (GB, Schweiz und BRD) aus und in besonderer Erinnerung blieb der Zehnkampf-Länderkampf der Junioren (UdSSR, Frankreich, BRD) in 1988. Besonderes Highlight war der Rahmen-Wettbewerb, in dem Jürgen Hingsen seine letzte Chance zur Olympiaqualifikation mit 8.360 Punkten nutzte. Aus England war zur Unterstützung extra Hingsens ewiger Kontrahent Daily Thompson (2 x Olympiasieger, Weltmeister und Weltrekordler) eingeflogen worden. Zusammen an beiden Wettkampftagen verfolgten 15.000 begeisterte Zuschauer die spannenden Wettkämpfe.

Daily Thompson (Bahn 3) und Jürgen Hingsen (Bahn 5)

Quiz

4.1 In welcher Disziplin wurde Sprinter Olaf Hampel zweifacher Olympiasieger?  

4.2 In welcher Disziplin nahm Silke Graeser am Länderkampf gegen Großbritannien teil?

Die Antworten erschließen sich aus der Lektüre des Textes. Sie müssen per Email mit dem Betreff „Quiz“ an jubilaeum@lg-lage-detmold-badsalzuflen.de gesandt werden. Wer für alle Beiträge (10) jeweils die richtigen Antworten gesandt hat, erhält auf unserer Saisonabschluss-Veranstaltung Ende September einen Jubiläums-Kaffeebecher der LG überreicht.

Die Beiträge (Folge 1- 10) werden nach dem jeweiligen Erscheinen in der Rubrik „Unsere Geschichte“ gesammelt.

Quelle der Beiträge sind die Jubiläumsschriften:
10 Jahre LG Lage   1963 – 1973 (1973)
60 Jahre SuS Lage (1972)
20 Jahre LG Lage-Detmold (1983)
30 Jahre LG Lage-Detmold (1993)
Höher-Weiter-Schneller (2013)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert