Während einige Athleten der Youthlympics bei den Westfalenmeisterschaften vor einigen Tagen bei uns im Stadion am Werreanger in Lage ihren Saison-Höhepunkt hatten, ging es für eine kleine Gruppe der LG Masters 150 Kilometer südlich zur Sache: die Deutschen Seniorenmeisterschaften im Parkstadion in Baunatal vom 10. bis 12. September. Eine perfekte Organisation trotz Corona, ein großes Stadion und strahlender Sonnenschein bei 20 Grad Celsius – optimale Bedingungen, um alles aus einem herauszuholen. Und die lange Anreise hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn Leistungen und Platzierungen der Masters-Athleten der LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen konnten sich vergangenes Wochenende auf jeden Fall sehen lassen.
Zweiter 1500m-Lauf und direkt Vizemeisterin
Vor zweieinhalb Wochen in Bielefeld das erste Mal in ihrem Leben über 1.500m an den Start gegangen, konnte sich Katjana Quest-Altrogge direkt für die Deutschen Meisterschaften in ihrer Altersklasse der W55 qualifizieren. Samstag um 17:40 Uhr war es dann soweit und die Lagenserin trat voller Konzentration mit neun Kontrahentinnen aus den Altersklassen W50 und 55 an die Startlinie. Bis zur letzten Runde lag der Großteil des Starterfeldes dicht beieinander, doch dank eines beherzten Endspurts konnte sich Katjana auf den letzten 200 Metern ein wenig absetzen und kam als vierte hinter Gabi Müller-Scherzant (TuS Deuz), Antonia Maecker (OSC Berlin) und Martina Stück (GSV Eintracht Baunatal) ins Ziel. Da die beiden ersten Damen allerdings noch der Altersklasse 50 angehören, war es letztendlich der Vizetitel in der W55, welcher der LG-Athletin, die eigentlich im Triathlon Zuhause ist, ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte. Die Silbermedaille und vor allem die Top-Zeit von 5:38,95 Minuten lassen auf jeden Fall auf mehr über die 1.500 Meter für 2022 hoffen.
Rudolf Hüls beweist Vielseitigkeit
In gleich vier Disziplinen ging dagegen Dr. Rudolf Hüls an den Start und bewies einmal mehr, dass Leichtathletik die wohl vielseitigste Sportart überhaupt ist. Während am 11.09. die 400 Meter und der Weitsprung für den LG-Athleten der Altersklasse M70 auf der Agenda standen, folgten am Sonntag die 800 Meter und der Dreisprung. Dabei konnte sich der Lagenser mit einer klasse Leistung im Dreisprung von 8,84m die Silbermedaille und in einer Zeit von 2:53,00min über die zwei Stadionrunden Bronze sichern. Besser hätte der Saison-Höhepunkt kaum laufen können…
Gold-Garantie: 11ter Deutscher Meister-Titel im Weitsprung
„Aller guten Dinge sind 3„? Von wegen! 11 ist eine viel schönere Zahl und die hat am vergangenen Samstag Ulrich Ratsch in seiner DM-Titelsammlung im Weitsprung vollgemacht. In dem Bewusstsein, dass es ein ziemlich enges Rennen werden würde, ging der LG Masters-Trainer vom Standort Bad Salzuflen am 11.09. mit gemischten Gefühlen an die Anlaufmarkierung. Doch schon nach dem ersten Sprung war klar, dass der 54-Jährige an die Leistung von Bielefeld von vor zweieinhalb Wochen anknüpfen kann. 5,56m gefolgt von 5,57m im zweiten Versuch sorgten bereits zu Beginn des Wettkampfes für die Führung. Zum Glück, denn nach zwei weiteren ungültigen Versuchen zickte der Oberschenkel herum, und Uli musste die beiden letzten Versuche auslassen. Demnach war ein wenig Zittern angesagt, da ihm Harald Köhler (TSV Ipsheim) und Wolfgang Scheffler (LC Breisgau) – beide mit einer Weite von 5,43m – dicht auf den Fersen waren und jederzeit noch einen Top-Sprung hätten raushauen können. Das Quäntchen Glück sollte an diesem Wochenende allerdings auf Ulis Seite bleiben und so konnte er sich mit einer neuen Goldmedaille um den Hals in seinen Urlaub verabschieden.