Unsere Geschichte

60 Jahre LG Lage-Detmold-Bad Salzuflen

März 10, 2023

In 2023 feiert unsere Leichtathletikgemeinschaft ihr 60-jähriges Jubiläum. Wir können auf sechs Jahrzehnte erfolgreicher Sportgeschichte zurückblicken. Im Jubiläumsjahr 2023 werden in loser Reihenfolge über das Jahr verteilt Beiträge erscheinen, die die ereignisreiche Vereinsgeschichte der LG lebendig werden lassen.

Am Ende jedes Homepage-Beitrages „60 Jahre …“ gibt es 2 Fragen, deren Antwort sich durch die Lektüre des Textes erschließt. Die Antworten nach jedem Beitrag müssen jeweils per Email an jubilaeum@lg-lage-detmold-badsalzuflen.de  mit dem Betreff „Quiz“ gesandt werden. Wer für alle Beiträge (10) jeweils die richtigen Antworten gesandt hat, erhält auf unserer Saisonabschluss-Veranstaltung Ende September einen Jubiläums-Kaffeebecher der LG überreicht. Die Beiträge werden in der Extrarubrik „Geschichte“ gesammelt.

Folge 1: und so begann es … (1963)

Als sich im Jahre 1956 die TSG Lage wegen unüberbrückbarer Differenzen zwischen Turnern und Fußballern in zwei neue „alte“ Vereine aufspaltete (die TG v. 1862 Lage und der SuS v. 1912 Lage), befanden sich die Leichtathleten zwischen den Stühlen. Wie in der damaligen Zeit üblich pflegten die meisten von ihnen noch eine andere Sportart wie Turnen, Handball oder Fußball und so bestimmte die zweite Sportart ihre neue Vereinszugehörigkeit. Der größere Teil fand sich in der TG wieder. 1962, im Jubiläumsjahr der TG (100 Jahre) und des SuS (50 Jahre), kam es in der TG zwischen den Leichtathleten und ihrem Stammverein zu leichten Spannungen. Es ging dabei auch um die Beteiligung der Leichtathleten an „Turner-Ritualen“ (Gesang, Schauturnen, Turnfeste). Parallel dazu machten beim SuS einige talentierte Leichtathleten auf sich aufmerksam. Dies veranlasste Dieter Dargatz, der seine Wurzeln in der Handballabteilung der TG hatte, nach neuen Formen der Zusammenarbeit zwischen den Leichtathleten beider Vereine zu suchen. Die erste Formel hieß „Trainingsgemeinschaft“, doch sie griff nicht bei mannschaftlichen Wettkämpfen. So wagte sich Dieter Dargatz 1963 auf absolutes Neuland und lotete beim deutschen Leichtathletikverband (DLV) aus, ob sich eine Startgemeinschaft beider Vereine verwirklichen ließe. Beim DLV war man zunächst etwas ratlos, aber schließlich willigte man ein, sodass die Vorstände der beiden Vereine TG und SuS  – auch da gab es manchen Skeptiker – eine Gemeinschaft der Leichtathletik eingehen durften.

(Auf dem Eingangsbild von 1962 zu sehen: Sie zählen zu den „Gründungsvätern“ der LG: (von links) Dieter Dargatz, Ortfried Müller, Siegfried Walle, Karl-Heinz Schäfer, Friedhelm Büker, Dieter Denecke).

Die Geburtsstunde der LG Lage war am 8. Mai 1963. Dass „LG“ ein Erfolgsmodell in der gesamten deutschen Leichtathletik werden würde, konnte freilich damals noch niemand ahnen. Sicher ist aber, dass ohne die damaligen zielstrebigen Bemühungen von Dieter Dargatz die deutsche Leichtathletiklandschaft heute anders aussähe: Der Leistungsschub durch die erzielten Synergieeffekte bei Training und Wettkämpfen wäre ausgeblieben.

Sie waren damals Stützen der LG: Reinhard Gomann, Helmut Flint, Dieter Thermann, Dieter Dargatz, Jörg Bethke, Wilhelm Grund, Werner Stahlmann, Ralf Bendler und Harald Stecker

Gründung verpasst: Ende der 1950er Jahre drehten Karl-Heinz Schäfer (der 1960 durch 10,7 s über 100 m auf sich aufmerksam machte), Siegfried Walle und Rolf Beermann ihre Runden an der Eichenallee, und das durchaus auch mal während eines Feldhandballspiels. Da fiel ihnen ein konditionsstarker Mann auf, der als linker Läufer ständig sowohl vorne im Angriff als auch in der Abwehr zu finden war. Sie sprachen den starken Werfer an und animierten ihn zum Speerwurf und 400 m-Lauf. Dann gingen die Drei 1962 für eine Weile über den großen Teich nach Kanada, während der junge Mann zum Leichtathletikwart der Turngemeinde befördert wurde und die LG gründete. Derweil mischten die Drei die Neue Welt auf. Siegfried Walle (genannt Polo) reiste 1963 in einer zweitägigen Reise mit dem Greyhound-Bus nach Bosten, um dort den Kultmarathon „Boston Marathon“ in 2:57:38 Stunden (Platz 57) zu laufen. Das bedeutete einen Lippischen Rekord, der auf einem anderen Kontinent gelaufen wurde! Karl-Heinz Schäfer schaffte es, trotz ermüdender Bahnanreise im Nachtzug von Toronto nach Montreal dort mit 13,45 m ostkanadischer Meister im Dreisprung zu werden und war auch ebenso wie Rolf Beermann am Sieg seiner 4 x 100 m-Vereinsstaffel, den „Toronto Gladstones“, beteiligt. Als die drei Musketiere 1964 wieder am deutschen Wettkampfgeschehen teilnehmen wollten, fanden sie sich bereits in der von Dieter Dargatz, genannt „Pilo”, begründeten LG Lage wieder und gehörten in der Folgezeit zur „Stammbelegschaft“ über viele Jahrzehnte, erst als aktive Sportler und dann als engagierte Kampfrichter.

Schon im zweiten Jahr ihres Bestehens war die LG zur erfolgreichsten lippischen Leichtathletik-Mannschaft aufgestiegen und sie wurde zunehmend attraktiv für Athleten und Athletinnen der Nachbarvereine. So waren beispielsweise Karin und Christel Wind vom TuS Asemissen, für den sie mit großem Erfolg Korbball spielten, zur LG gestoßen und in 1964 wurde erstmals auch eine Mädchenstaffel mit den beiden ins Rennen geschickt.

Quiz

1.1. In welcher Disziplin wurde Karl-Heinz Schäfer ostkanadischer Meister?

1.2. In welcher Sportart waren Christel und Karin Wind  neben der Leichtathletik sehr erfolgreich?

Antworten mit Namen bitte an: jubilaeum@lg-lage-detmold-badsalzuflen.de

1964: zweimal frischer „Wind“ Christel und Karin* Wind stoßen zur LG. (*später Karin Gomann)
Dieter Dargatz im ersten LG-Trikot: weiß mit den aufgenähten
grünen Buchstaben LGL

Quelle der Beiträge sind die Jubiläumsschriften:
10 Jahre LG Lage 1963 – 1973 (1973) 
60 Jahre SuS Lage (1972) 
20 Jahre LG Lage-Detmold (1983)
30 Jahre LG Lage-Detmold (1993) 
Höher-Weiter-Schneller (2013)

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